Unser Schulhaus

Geschichte

                   

Seit 1885 gibt es im Feldli Quartier eine Schule. Das alte Schulhaus Feldli, ein stattliches, dreistöckiges Haus mit Giebeldach umgeben von einem grossen Garten, diente zuvor als Waisenhaus. Im Frühling 1957 musste es der neu erbauten Schulanlage weichen. Übrig geblieben sind einzig einige Mauerresten unter der Spielwiese, wo das alte Feldli stand. Die heutige Schulanlage steht bereits mehr als fünfzig Jahre erhöht über dem Sömmerli inmitten des Wohnquartiers. Sie besteht aus fünf zweistöckigen Gebäuden mit roten Backsteinmauern und Flachdächern. Ausser dem Kindergarten sind alle Bauten um den Pausenplatz angeordnet, auf welchem im Sommer mitten drin ein Brunnen plätschert und eine Linde den Kindern Schatten spendet. Längst steht der Bau unter Heimatschutz. Vom Frühling 2010 bis Herbst 2011 wurde die ganze Anlage saniert und von aussen in den ursprünglichen Zustand versetzt. Das Gebäude besitzt heute Minergie-Standard und sämtliche Zimmer sind passend zu einem zeitgemässen Unterricht modern und zugleich mobil eingerichtet.

 

Die Schulanlage Feldi wurde im Jahre 1957 bezogen. Das Projekt stammt vom Zürcher Architekten Eduardo Del Fabro, welcher 1954 den Studienauftrag gewonnen hatte.
Es handelt sich um eine flächig in den Hang komponierte Anlage, deren kreuzförmig platzierter Hauptbaukörper einen grossen Pausenhof sowie verschiedene, zu den eigentlichen Bautrakten hin orientierten Freiräume aufweist.
Die Schulanlage wurde nach den damals neuesten Planungstheorien und den entsprechend zeitgenössischen Konstruktions- uns Materialkonzepten erbaut.
Die Architektur wird durch das "Scheibenwischsystem" der Sichtbackstein gehaltenen Wandscheiben und der dazwischen liegenden, mit Fensteröffnungen durchzogenen Fassadenbändern geprägt. Die charakteristischen Backsteinwände ziehen sich vom Äusseren ins Innere der Bauten. Die kompakt wirkenden Baukörper leben vom Reiz des Spiels der offenen und geschlossenen Fassadenteile, der grossflächigen Fenster und der kleinteiligen Backsteine, der unterschiedlichen Baumaterialien und der kühnen technischen Details. Gerade diese Eigenschaften machen es aber auch aus, dass ein derartiges Bauwerk äusserst delikat auf Modernisierungen und Erneuerungen unserer Zeit reagiert und dementsprechend schnell beeinträchtigt und verfremdet wird.

Folgerung:
Es handelt sich um eine sehr schöne, für die damalige Baukultur typische Anlage. Sie ist bis auf notwendige Eingriffe originalgetreu erhalten und gibt Zeugnis der damaligen Konzeptions-, Planungs- und Ausführungskentnisse ab. Die Schulanlage ist aufs Schönste in ihre Umgebung eingefügt, sei es das Anknüpfen an die ebenfalls in Sichtbackstein ausgeführte historische Fabrikanlage im Norden oder die massstäbliche Einführung in die Wohnbausiedlung im Süden.
Die Schulanlage dokumentiert den Stand der Entwicklung im Schulhausbau zur Mitte der 60-iger Jahre anhand eines auch heute noch sehr schönen Beispiels.
Die Schulanlage hat auch im Vergleich zu anderen Schulhausbauten der gleichen Zeitepoche einen hohen ästhetischen Eigenwert. Es ist, neben der Erfüllung der Raumbedürfnisse, gerade bei einer Schulanlage auch Aufgabe eines Bauwerkes, den Zeitgeist der Entstehungszeit für die Zukunft zu überliefern.
Demzufolge kommt der gesamten Schulanlage die Bedeutung eines Baudenkmales zu und muss in ihrer heutigen Erscheinung erhalten bleiben.

 

Aus http://www.stadt.sg.ch/home/schule- bildung/schulen/primarschule/primarschulhaeuser/Feldli/schulalltag/geschichte.html

 

 
Primarschule Feldli 1952-1958